Project Pitchfork live in Hannover und Hamburg: Schwarzer Peter in Bestform

Project Pitchfork in Hannover, 09. Dezember 2016
Project Pitchfork in Hannover, 09. Dezember 2016

Wer Menschen fortgeschrittenen Alters so richtig beleidigen will, sagt so was wie "Nicht schlecht .... für Dein Alter!" Mit 25 Jahren Bandgeschichte auf den musikalischen Buckeln sind Project-Pitchfork-Mastermind Peter Spilles und seine Kollegen ja nun auch keine Welpen mehr. Zum Glück - denn während andere Bands in dem Stadium zur peinlichen Kaufhaus-Eröffnung aufspielen müssen, freuen sich die Pitchies über ausverkaufte Konzerthallen. Das hat seinen Grund: Die Jungs sind live einfach klasse.

 

 

Hier die beiden Konzerte im Musikzentrum Hannover (Freitag, 9.12.2016) und in der Markthalle Hamburg (10.12.2016) im Gruftboten-Blitzvergleich:

 

Project Pitchfork in Hannover, 09. Dezember 2016
Project Pitchfork in Hannover, 09. Dezember 2016

Hannover-Pro & Contra:

 

Kleinere, proppenvolle, aber erstaunlich frischluftige Location mit insgesamt größerer Intimität. Peter Spilles in Quatschlaune und zum Ende des Konzerts im Dauer-Lächel-Modus. Der Mann liebt das, was er tut, das ist offensichtlich.

Das scheint ansteckend zu sein: Ein Blick in die ersten beiden Reihen vor der Bühne offenbart reihenweise selig lächelnde Fans. Bühne etwas zu klein für die schicken Lichtwände und den tanzenden Schwarzen Peter. Und eine Handvoll nerviger Gerne-Großer musste unbedingt rumpogen. Eine echt blöde Idee, wenn es so voll ist.

 

Die Gruftboten Gothamella und Batty Blue (v.l.) freuen sich schon auf des Konzert in Hamburg
Die Gruftboten Gothamella und Batty Blue (v.l.) freuen sich schon auf des Konzert in Hamburg

Hamburg-Pro & Contra:

 

Größere Halle mit Stufen für Prima-Sicht von überall aus. Mehr Auslauf für Spilles, mehr Platz für die wirklich schicken Lichter. Aaaaber: Schon vor der ersten Vorband war es dermaßen heiß in der Markthalle. Und spätestens beim zweiten Pitchies-Song - wie immer Timekiller - war die Mitte des Saals ein Hexenkessel und der Rand eine Sauna. Hätte meinen Fächer für sehr, sehr viel Geld verkaufen können.

Da insgesamt mehr Leute da waren, kam die Intimität etwas kurz. Dafür waren Sound und Show kraftvoller. Und das Lächeln bei allen am Ende gleich.

 

REAPER in Hannover, 09. Dezember 2016
REAPER in Hannover, 09. Dezember 2016

Die Vorbands...

waren bei beiden Gigs identisch. Die erste verzichtbar, die zweite - Reaper, eines der Projekte von Frozen-Plasma-Mann Vasi - ein elektronischer Augen- und Ohrenschmaus. Bei Gelegenheit unbedingt ansehen!

 

 

 

 

Die Setlist von Project Pitchfork
Die Setlist von Project Pitchfork

Die Playlist...

war ebenfalls gleich: 25 (wie viele auch sonst?) Kracher aus 25 Jahren Bandgeschichte. Nix zu meckern. Außer, dass Circus mal wieder nicht dabei war. Ist der Text zu kompliziert? Zu schade, so ein schönes Lied...

 

 

Bester Song Hannover:
Beholder. Und Acid Ocean.


Bester Song Hamburg:
Beholder. Und Requiem. Und Volcano.


Saudoof:
Timekiller immer am Anfang zu spielen. Das wünschen sich die Gruftboten mal als sehr, sehr, sehr lange Zugabe, sodass man sich richtig drauf freuen kann. Zur Not auch gern mit Steve Naghavi als Mit-Sänger. Vielleicht zum Dreißigsten?

 

Return of The living Dead, 10. Dezember 2016
Return of The living Dead, 10. Dezember 2016

Prima:
Aftershow-Parties nach beiden Konzerten. In Hannover beglückte Local-Hero-DJ Lo-Renz das Publikum mir "Für" von And One in Dauerschleife, bis die Roadies mit dem Abbau fertig waren. Gute Idee! Nur der Ohrwurm, der hielt bis Samstagabend...

 

In Hamburg gab's dafür nach dem Konzert die Jubiläumsausgabe der schwarzen Party-Reihe "Return of The living Dead" - auf vier (!) Floors. Sensationell!

Fazit:
Beide Konzerte top! Als Doppel-Whopper-Paket eine Wucht. Anstrengend, aber sehr lohnenswert. Nächstes Jahr geht die Tour weiter. Wer kann: Hingehen!

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